Kinder, Kinder …

Anlässlich der gerade stattfindenden Einschulungen/Grundschule, Aufnahmefeiern/weiterführende Schule habe ich mir mal so meine Gedanken gemacht.
Wir haben Phase 1 (Kindergarten), Phase 2 (Grundschule) nun auch mit dem 2. Kind erfolgreich hinter uns gelassen und befinden uns aktuell in Phase 3 (weiterführende Schule, in unserem Fall Gymnasium). In Phase 3 haben die ‚lieben Kleinen‘ im Schnitt ein Alter von 11 Jahren erreicht. Wenn alles gut gelaufen ist, ist alles dran am Heranwachsenden. Ich will jetzt nicht alles aufzählen, aber u.a. sind die Extremitäten voll einsatzfähig und die Hirnleistungen sind auch noch auf dem aufsteigenden Ast (in der Pubertät kann das mal stagnieren, aber das ist ein anderes Thema). So weit so gut. Und jetzt komme ich zum eigentlichen Punkt: Wann hat das eigentlich angefangen, dass viele Kinder von den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten am besten noch bis ins Klassenzimmer gebracht werden ? Bzw. wann hört das wieder auf …?
Wir persönlich leben in Frankfurt, da gibt es Autos, Busse, Bahnen usw. Ich will nicht sagen, hier steppt der Bär, aber wir sind immerhin kurz davor. Und ja auch in Phase 2 können Kinder nach einer kurzen Eingewöhnungsphase (und hier sind nicht  3 1/2 Jahre gemeint) den Schulweg in der Regel alleine bzw. mit Freunden bestreiten. Richtig grossartig wird es dann in Phase 3. Eltern die ihr Kind nicht loslassen können, im wahrsten Sinne des Wortes. Und nein kein 5. Klässler will an der Hand von Mama und Papa ständig in das neue Klassenzimmer gebracht werden. Ich habe unsere Jüngste nebst Freundin heute morgen mit dem Fahrrad zur Schule begleitet (das war eine Ausnahme und dabei bleibt es auch). Bis vor die Schule und nicht weiter. Den Rest schaffen und vor allen Dingen wollen die alleine. Bus und Bahn erklärt dann bei schlechtem Wetter – in unserem Fall – dankenswerterweise die grosse Schwester und dann läuft es. Und wenn mal nicht, passieren in der Regel keine wirklichen Katastrophen.
Denn, Achtung wichtig … Ich habe noch nie gehört, dass ein Kind im Gulli verschwunden ist, unterwegs von wilden Tieren angefallen wurde, wegen Regen sich aufgelöst hat, sich im Nebel verlaufen hat oder mit der Strassenbahn am anderen Ende der Welt rauskam.
Die Kinder werden gross (da gibt es nichts dran zu rütteln) und können das in vielen Bereichen besser, wenn sie eigene Erfahrungen machen dürfen. Für viele Eltern ein schwieriger Weg, aber unbedingt zu empfehlen.
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Tag.
 

2 Kommentare

  1. Wie lustig! Der Gedanke, dass Eltern ihre Kinder bis in das Klassenzimmer bringen, bringt mich wiederum zum Lachen. Wenn die Großen die Schulbank so sehr vermissen, gibt es auch andere Möglichkeiten, diesen Verlust auszugleichen. Wie egoistisch!! Es führt weder zur Selbstständigkeit noch zur Selbstsicherheit, die dann wiederum verlangt wird. Dieses Verhalten dient einzig und allein der Befriedigung des eigenen Kontrollwahns.
    S C H Ö N, dass es bei euch anders läuft!
    Großartig geschrieben!!! Habe herzhaft gelacht. Weiter so! Liebe Grüße, Ayla

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