All stars…

*werbung

Da sitze ich gerade bei einer Nudelsuppe und überlege, wie ich denn diesen Beitrag so starte und da habe ich doch direkt eine Idee:

Gutes kann so einfach sein. Das trifft bei weitem auf viele Bereiche des Lebens zu – so auch auf das Thema Essen. Und wir verstehen uns jetzt bitte richtig: Dies wird kein Bericht über bestimmte Ernährungsformen oder Kalorien zählen. Für mich bedeutet Essen vor allem erst mal Genuss!

Es geht mir nicht lediglich um die ausreichende Energieversorgung meines Körpers. Essen bedeutet für mich, mit allen Sinnen geniessen und wenn das auch noch in liebenswerter Gesellschaft stattfinden kann, umso besser.

Nun funktioniert das im Alltag gut, bzw. kann es da gut funktionieren. Wir leben in einer Überflussgesellschaft. Ein Mangel an Lebensmitteln ist den meisten von uns fremd. Auch wenn in Zeiten von Covid-19 Nudeln und Reis mal kurzfristig knapp wurden, wir können uns hier wirklich nicht beschweren.

Wie ist das aber, wenn man ausser Haus untergebracht sein sollte? Ich meine jetzt nicht den Urlaub. Ich rede von

der – meistens unfreiwilligen – Unterbringung in einem Krankenhaus. Die meisten aller Patienten begeben sich ohne Not nicht dahin, d.h. nicht ohne einen gesundheitlichen Anlass.

Nun ist mal also schon in der prekären Lage, nicht gesund oder verletzet, und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen und fühlt sich in vielen Fällen dann auch einfach nicht sonderlich wohl. Da kann die Klinik noch so schön sein. Ein anderes Wort für Krankenhaus ist Heilanstalt, d.h. „wie geplant“ verlässt man die Klinik geheilt.

Aber was man immer wieder hört: Die angebotenen Mahlzeiten lassen schon oft zu wünschen übrig. Und das ist noch nett formuliert. Für mich gehört zur Steigerung des Wohlbefindens und zur besseren Genesung eben auch gutes Essen dazu. Es gibt ja noch Gerichte jenseits von salzarmen Hühnerfrikassee, dessen Farbe mindestens genauso blass ist, wie die der Patienten. Getoppt wird das Ganze vom täglichen Farbklecks auf dem Tablett. Na schon eine Idee? Es ist wahlweise grüne oder rote Götterspeise, auch Wackelpeter genannt. Mahlzeit!

Die Thematik ist hinreichend bekannt. Es geht mittlerweile nicht mehr ausschließlich um die beste medizinische Versorgung, sondern auch um den besten Service.
Der private Krankenhausbetreiber Helios hat mit Unterstützung des Management-Beraters Carsten K. Rath und 6 Sterneköchen nun ein neues Speisekonzept auf die Beine gestellt mit dem schönen Namen „Sechs Sternköche, zwölf Gerichte“.
Mit von der Partie sind keine Geringeren als:

  • Thomas Bühner (langjähriger 3 Sterne-Koch). Keynote-Speaker, Gastkoch, weltweit als Berater tätig.
  • Juan Amador (3 Michelin Sterne), Restaurant Amador, Wien.
  • Nils Henkel (2 Michelin Sterne), ab Juli 2020 gatronomische Verantwortung & Leitung Restaurant Bootshaus im Papa Thein Hotel, Bingen.
  • Christoph Rüffer (2 Michelin Sterne), Küchenchef Restaurant Haerlin (Hotel Vier Jahreszeiten), Hamburg.
  • Hendrik Otto (2 Michelin Sterne), Küchenchef Lorenz Adlon Esszimmer (Kempinski Hotel Adlon), Berlin.
  • Maike Menzel (1 Michelin Stern und Deutschlands jüngste Sterneköchin), Restaurant Schwarzreiter (Hotel Vier Jahreszeiten), München

Das Team hat sich auf die Fahne geschrieben, Krankenhaus-Essen „in lecker“ anzubieten, unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten.
Jeder der o.g. Küchenprofis stand nun Pate für zwei Gerichte. Bei einer jüngst stattgefunden Veranstaltung wurde das Konzept Presse und Bloggern vorgestellt und diese zwölf Gerichte durften dann natürlich auch probiert werden. Es war wirklich eine Qual, allerdings – und zum Glück – nur der (Aus)Wahl.

Ich persönlich liebe u.a. Falafeln und habe mich daher nach längerem hin- und her der vielen tollen Speisen für das Menü mit diesen entschieden, mit gebratenen Auberginen und aromatischer Vadouvansoße a la Nils Henkel: Tisch 3 bitte!
Es war super-lecker, noch getoppt mit grünen Erbsen und Kichererbsen, alles sehr fein abgestimmt. Aber auch die anderen Gerichte überzeugten, wie z.B. das Filet vom schwarzem Heilbutt (Thomas Bühner), Artischockenherzen in würzigem Gemüsesud (Hendrick Otto), gefüllte Waldpilz-Pfannkuchen (Juan Amador) um nur ein paar meiner weiteren Favoriten zu nennen.

Nun ist klar, die Sternköche stehen nicht verteilt auf insgesamt 86 Kliniken. Die Gerichte werden von der Hofmann Menü Manufaktur in Baden-Württemberg gekocht und auf den Teller gebracht.

Helios wird diese zukünftig seinen Patienten, Gästen und Mitarbeitern als Zusatzoption anbieten. In einigen Pilotkliniken, wie z.B. die Dr. Horst Schmidt Klinik in Wiesbaden werden die Gericht seit Anfang Mai 2020 angeboten und begeistert angenommen.

Im Unternehmen Helios selber ist Enrico Jensch als Spiritus Rector für die Erarbeitung und Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projektes verantwortlich.

Auch wenn ich selber – sofern ich die Wahl gehabt hätte – lieber in einem der o.g. Restaurants essen gegangen wäre, statt ins „Krankenhaus“, finde ich es wirklich grossartig, dass dieses Konzept auf die Beine gestellt wurde. Ich selber war bislang zum Glück nur kurz im Krankenhaus, dafür Teile meiner Familie umso länger. Ich habe hier (leider) einen wirklich ausreichenden Erfahrungsschatz sammeln müssen.

Jedenfalls habe ich mich jetzt direkt wieder hungrig gelesen. Wenn ihr die freie Wahl hättet, welches Gericht müsste auch eure persönliche Klinik-Speisekarte ?

An dieser Stelle: Vielen Dank an Regine Schneider (Die Schneiderei, Berlin) und an die Helios Kliniken für die Einladung und natürlich an die Sterneköche.

8 Kommentare

  1. Hallo, liebe Simone. Ich persönlich habe keine Klinik-Erfahrungen, aber durch meinen Mann, der vor zwei Jahren einen etwas längeren Klinikaufenthalt hatte, „kenne“ ich das Klinik-Essen. Es ist nicht gerade Appetit fördernd. Wäre schon, wenn viele Krankenhäuser über Hoffmann Menü, diese leckeren Gerichte anbieten könnten. Ich würde mich für die Waldpilze entscheiden, oder doch eines der anderen??….Sehen alle lecker aus!
    Hab noch einen schönen Abend
    Liebe Grüße Corinna

  2. Liebe Simone,
    So eine Aktion brauchen österreichische Krankenanstalten auch! Ich kann ja eine Karriere an KHAufenthalten verzeichnen und vom Essen dort, wäre ich eher Magenkrank geworden, als gesund….. Brrr allein der Gedanke…. Ich wäre sofort für Pfannkuchen mit Waldpilzen, aber es klingt alles köstlich. Aber dennoch würde ich lieber die Speisen bei den Spitzenköchen im Restaurant genießen! Toller Beitrag und liebe Grüße
    Evelin

  3. Liebe Simone,
    ich würde mich für die gefüllten Waldpilzpfannkuchen entscheiden, allerdings fällt die Auswahl bei diesen Köstlichkeiten wirklich schwer.Toll dass sich diesbezüglich etwas mehr tut.
    Liebe Grüße Iris

  4. Hi Simone,
    das ist ja echt großartig. Mein Mann war gerade 8 Tage im Krankenhaus und hat 9 Kilo abgenommen. Warum? Naja, klar, einerseits wegen der zehrenden Krankheit, andererseits aber wegen des bescheidenen Essens…
    Also: Daumen hoch für diese Initiative!
    VG und schönen Sonntag, Nicole

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